Vorwort
Vorwort
2. Was sind schwierige Therapiesituationen?
Sogenannte „schwierige Situationen“ in der Therapie können häufig auftreten. Dies sind Situationen, in denen der Therapeut selbst stark gefordert wird und an die Grenzen seiner Fähigkeiten stößt (vgl. Noyon 2013). Zu diesen Situationen gehören z. B.
- Persönliche Fragen des Patienten
- Suizidäußerungen
- Äußerungen, dass der Patient sich in den Therapeuten verliebt ihat
- Zweifel des Patienten am Therapeuten
- Abfällige Bemerkungen gegenüber dem Therapeuten
- Plötzlicher Wunsch nach Therapieabbruch vom Patienten
- Häufiges zu spät kommen
- Überreichen von Geschenken
Meist ist der Therapeut in einer solchen Situation erstmal etwas überfordert und weiß nicht direkt, wie er darauf reagieren soll. Das hat aber nichts damit zu tun, dass der Therapeut ein „schlechter“ Therapeut ist. Der Therapeut sollte sich bewusst sein, dass er selbst nie die ganz die Kontrolle über eine Situation hat und daher so etwas nicht vermeiden oder vorhersehen kann. Eine eventuell im ersten Moment verspürte Überforderung ist ganz normal (vgl. Noyon 2013).
Wichtig dabei ist grundsätzlich, dass der Therapeut ruhig bleibt und nicht übereilt reagiert, da dies eventuell die Situation verschlimmern kann. Deshalb sollte er erstmal kurz seine Gedanken sammeln, um auch professionell darauf reagieren zu können (vgl. Noyon 2013).
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